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Eben bin ich über eine doppelseitige Imageanzeige der Telekom im Spiegel vom letzten Montag gestolpert. Der Text ist so abstrus, das man ihn komplett zitieren muss:

Große Veränderungen fangen klein an: Das Internet sicherer machen und Kinder Kinder bleiben lassen.

Mit der  kostenlosen Telekom Kinderschutz Software und Millionen Menschen in Deutschland viel erreichen: Passen Sie das Internet einfach den Bedürfnissen Ihrer Kinder an. Filtern Sie gefährdende Inhalte heraus und machen Sie nur solche zugänglich, die gut für sie sind. So können Ihre Kinder selbstständig das Internet erobern und Sie sich gelassen um andere Dinge kümmern

Dann kommt noch ein Verweis auf eine unerträgliche Imagesite, die ich nicht mit Verlinkung honorieren möchte (ww.millionen-fangen-an.de). Mal abgesehen davon, dass ich für Image Werbung nie viel übrig hatte, ist in diesem Fall der Inhalt so unterirdisch, das man kaum glauben kann, dass es da eine Endkontrolle gab. Nehmen wir mal an, die Telekom wüsste nichts von den technischen Schwierigkeiten von Filtern und der Fehlalarmquote (mein Lieblingsfehlalarm ist der Spamfilter einer größeren Bank, der im Wort “Kanal” das böse Wort “anal” gefunden hat), nehmen wir also an das die Darstellung der Fähigkeiten von Filterlösungen auf der gewöhnlichen Realitätsverweigerung des Marketings beruht, so ist doch das zweite Versprechen der Anzeige das eigentich niederträchtige: Warum soll man sich um seine Kinder kümmern, wo das doch schon die Telekom tut? Wenn das der Zeitgeist ist, den die Werbung treffen soll, dann kann man sich nur gruseln. Wenn man nicht bereit ist, sich mit den Kindern auseinanderzusetzen und keine Zeit mit ihnen verbringen möchte, sondern sie nur als Dienst für die Rentenkasse in die Welt setzt, um sie dann so schnell wie möglich den Profis zu überlassen, sollte man nochmal über Verhütung nachdenken.