Mal wieder faszinierende Zeiten. Streetview bringt eine merkwürdige Hysterie zum Thema Privatsphäre  zustande. Warum sind Außenansichten von Häusern plötzlich etwas hochgradig privates? Da sind Lufbilder, wie sie Google Earth (und in deutlich besserer Qualität Bing) anbietet schon kritischer; immerhin sieht man da Sachen, die man von der Straße aus nicht sieht. Aber im Moment ist das Streetviewbashing Modesport. Man muss nur die HAZ aufschlagen - „Hannover sagt nein zu Streetview“ Im Anriss kann man zwar lesen, dass es sich bei ihrer Kampagne nur um 54% handelt, aber es ist trotzdem unglaublich.

Elena, die Datengräber Creditreform/Schufa, Swift, Doubleclick um nur ein paar Sachen zu nennen, die mir spontan als privatsphärenrelevanter als eine Hausfassade einfallen, werden kommentarlos geschluckt, aber gegen den großen bösen US Konzern Google lässt sich locker eine Kampagne fahren. und mit  reichlich Leuten, die offensichtlich nicht verstanden haben, worum es geht, befüllen.

Eindrucksvoll sticht da wieder Herr Wendt von der Polizeigewerkschaft hervor: Laut der FAZ sondert er nicht nur den üblichen Unsinn über die Kriminellen, die sich jetzt in Ruhe vorbereiten können ab, sondern sagt auch „ Gleichzeitig hegt er Zweifel, ob die neuen Möglichkeiten umgekehrt auch von der Polizei genutzt werden können: „Es ist rechtlich unklar, ob eine virtuelle Streifenfahrt möglich ist.“

So stelle ich mir Polizeiarbeit vor - ich schaue auf Streetview nach, was vor Monaten passiert ist.